Die Regierungen und ihre Zentralbanken wollen die Wirtschaftskrise, die der politisch verordnete Stillstand verursacht hat, „bekämpfen“, indem sie weggebrochene Einkommen finanzieren. Das Geld dazu wollen sie sich durch Aufnahme neuer Kredite beschaffen. Als Käufer stehen im Grunde nur die Zentralbanken zur Verfügung.
Wenn sie die Schuldpapiere kaufen, bezahlen sie das mit neuem, aus dem Nichts geschaffenem Geld. Und die Regierungen zahlen das neue Geld dann – nachdem sie sich selbst damit finanziert haben – an Unternehmen und Arbeitnehmer aus.
Inflation befürchtet
Das allein schon lässt befürchten, dass die Inflation steigen wird – dass also die Preise für Konsumgüter und Vermögensbestände wie Aktien, Häuser, Grundstücke, Kunstwerke etc. – ansteigen werden. Und zwar ganz erheblich. In den Vereinigten Staaten von Amerika etwa hat die Regierung ein Hilfspaket im Volumen von 2,2 Billionen US-Dollar auf den Weg gebracht. Wird es von der US-Notenbank (Fed) finanziert, und das ist sehr wahrscheinlich, steigt die US-Geldmenge um etwa 13 Prozent. Hinzu kommt, dass die Fed die Kreditmärkte stützt, indem sie Schuldpapiere aufkauft. Das führt ebenfalls dazu, dass die US-Dollar-Geldmenge noch weiter ansteigt.
Zur Person
Dr. Thorsten Polleit ist Chefvolkswirt der Degussa und Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth.
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