Wenn schon Sprache aus der Militärtechnik, dann bitte angemessen
von Sascha Tamm
Finanzminister Scholz will die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit einer „Bazooka“ bekämpfen. Doch das ist – leider – eine der militärtechnischen Unbildung geschuldete Untertreibung. Eine Bazooka ist ein Infanteriewaffensystem, mit dem auf ein genau definiertes (gepanzertes) Ziel geschossen wird, um es zu vernichten. Das Ziel befindet sich in relativ geringer Entfernung. Wird das Ziel getroffen, ist das Waffensystem effektiv. Gleichzeitig ist eine Bazooka im Gesamtbild der Waffensysteme eher klein und billig.
Das, was Scholz und viele andere Politiker in ganz Europa planen, ist das genaue Gegenteil – sie wollen so etwas wie ein Flächenbombardement. Dabei wird ein großes Gebiet getroffen, mit einiger Wahrscheinlichkeit werden auch wichtige Einzelziele getroffen, doch viele Sprengsätze verpuffen auch ohne Effekt. Gleichzeitig gibt es viele Zerstörungen, die nichtmilitärische Ziele betreffen. Die verwendeten Waffensysteme sind extrem teuer. Genau so wird das Ergebnis der Finanzpolitik von Scholz aussehen.
Kommentar verfassen